Mit der Gründung eines Startups erfüllen sich viele Menschen einen Lebenstraum. Dabei birgt ein solcher Schritt auch viele Probleme und Sorgen, die oftmals wenige Wochen oder Monate nach der Eröffnung einer Firma auftreten können.
Die Finanzierung zu Beginn einer Unternehmensgeschichte gestaltet sich als kompliziert, da das Kapital meist begrenzt ist und beispielsweise aus erspartem Geld oder Leihgaben des persönlichen Umfelds besteht. Sobald das Unternehmen angemeldet und auf dem Markt ist, stoßen viele Gründer an ihre Grenzen, denn das Budget ist meist schneller aufgebraucht, als zuvor gedacht.
Um Gründer in dieser Hinsicht aufzufangen, gibt es eine Vielzahl verschiedener Förderungsprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten, sodass der Einstieg in die Welt der Startups ohne große Geldsorgen gelingen kann. Allerdings eignet sich nicht jede Strategie zur Finanzierung für jedes Startup. Welche Möglichkeiten Sie als Gründer haben und was diese bewirken, soll dieser Blog-Beitrag zeigen.
Welche Finanzierungsvarianten gibt es?
Je nach Geschäftsmodell, Größe und Markt eignen sich verschiedene Strategien, um Ihr Startup sicher sowie nachhaltig zu finanzieren. Dabei kommt es auch auf Ihr Startkapital sowie Ihr Umfeld an. Sind Sie auf sich allein gestellt oder können Sie sich auf die Unterstützung von Familie und Freunden verlassen? Besteht die Möglichkeit, an einen Geldgeber zu gelangen, der sich für Ihre Produkte begeistern kann und bereit ist, eine Investition zu tätigen? Je nachdem, wie Ihre Antworten auf diese Fragen lauten, sollten Sie verschiedene Methoden zur Startup-Finanzierung in Betracht ziehen.
#1 Bootstrapping
Insofern Sie sich für diese Variante entscheiden, gehen Sie denselben Schritt wie rund 90 Prozent aller Startup-Gründer. Wer Bootstrapping betreibt, verzichtet auf externe Geldgeber und baut die Firma nur mithilfe von Eigenkapital auf. Ziel ist es, die Ausgaben zu minimieren sowie die Einnahmen und damit den Cashflow möglichst schnell zu maximieren. Diese Finanzierung erfordert ein großes Maß an Disziplin, genau festgelegte Handlungsabläufe und einen strikten Zeitplan. Darüber hinaus kommt es nicht selten vor, dass Gründer dazu gezwungen sind, zum Wohle des Unternehmens privat auf große Ausgaben zu verzichten. Zwar ist die Bootstrapping-Methode als äußerst langwierig und mühselig zu betrachten, doch der Ertrag rechtfertigt die zu Beginn schwierige Zeit zumeist. Des Weiteren treten Sie keine Anteile Ihres Betriebs an externe Geldgeber ab und haben weiterhin die volle Kontrolle über Ihre Firma.
#2 Bankkredite
Kredite und Darlehen stellen eine der klassischen und bis heute üblichen Finanzierungsmöglichkeiten für junge Startups dar. Idealerweise unterstützt eine Bank Sie mit einem bis zu sechsstelligen Betrag bei der Realisierung Ihres Lebenstraums, doch dafür sind entsprechende Erfolgsnachweise meist unverzichtbar. Zwar sind Banken grundsätzlich dazu bereit, einen hohen Kredit abzuschließen, allerdings scheut dieser Geldgeber gleichzeitig oft vor dem Risiko. Daher können Sie diese Art der Finanzierung erst dann in Betracht ziehen, wenn Sie bereits größere Erfolge verzeichnet haben und seit einiger Zeit auf dem Markt sind. Insofern die Geschäfte gut laufen, erweist sich eine Bank als praktischer Investor, welcher Sie auf Ihrem Weg zum Erfolg unterstützt und keine Anteile an Ihrem Betrieb fordert.
#3 Family and Friends
Falls Ihnen ein Umfeld zur Verfügung steht, welches Ihnen vertraut, an Sie glaubt und Sie auf Ihrem Karriereweg auch finanziell unterstützen möchte, können Sie diese Möglichkeit nutzen. Da es sich hierbei um eine freundschaftliche oder familiäre Beziehung anstatt von Geschäftsbeziehungen handelt, fallen üblicherweise keine Zinsen an. Der abgeschlossene Kredit sollte trotz der Freundschaft oder familiären Bindung in jedem Fall schriftlich festgehalten werden, um Missverständnissen vorzubeugen und den Überblick zu behalten. Allerdings ist auch in diesem Fall Vorsicht geboten. Scheitert der Traum vom eigenen Betrieb, so wirkt sich dies unter Umständen negativ auf Beziehungen aus, welche für Sie von hoher Bedeutung sind.
#4 Förderkredite
Diese Finanzierung ähnelt einem normalen Kredit. Allerdings stellt der Geldgeber hierbei keine Bank, sondern andere Institutionen wie Ministerien dar. Diese bieten oftmals Förderkredite an, welche speziell auf junge Startups und deren Gründer zugeschnitten sind. Das bedeutet, dass zumeist ein geringerer Zinssatz anfällt und die Frist bis zur Rückzahlung der Geldsumme recht großzügig angesetzt wird. Für solche Fördermittel müssen sich Gründer, deren Betrieb seit maximal fünf Jahren existiert, zumeist bewerben. Dies erfolgt üblicherweise durch die Hausbank.
#5 Venture Capital & Business Angels
Diese beiden Finanzierungsmöglichkeiten werden jeweils durch einen oder mehrere Investoren abgedeckt. Ein Venture Capital (kurz VC) besteht aus einer hohen Geldsumme im Austausch für einen Anteil am Startup, da das entsprechende Unternehmen ein großes Potenzial in Ihrer Geschäftsidee erkennt. Ziel ist es, Ihrem Startup finanziell unter die Arme zu greifen und mit einem großen Gewinn nach einer Weile wieder auszusteigen. Hierfür sind oftmals Mitspracherechte des Investors erforderlich. Auch Förderprogramme mit einer Investition als Anschub in der Wachstumsphase werden meist von solchen Unternehmen durchgeführt, die sich in diesem Fall Acceleratoren nennen.
Ein Business Angel funktioniert prinzipiell ähnlich wie VC. Allerdings handelt es sich hierbei um Privatpersonen, die ihr eigenes Geld in Sie investieren. Zwar will auch dieser Investor nach einer gewissen Zeit mit möglichst hohem Profit wieder aus Ihrem Betrieb aussteigen, seine Motive sind jedoch nicht nur rein wirtschaftlicher Natur. Interessen und die menschliche Sympathie spielen eine entscheidende Rolle, denn ein Business Angel steht Ihnen mit seiner Erfahrung und einem breitgefächertem Netzwerk zur Seite und dient ebenso als Beratung.
#6 Crowdfunding
Diese Methode ist den vergleichsweise neuen Finanzierungen für Startups zuzuordnen. Heutzutage werden Crowdfundings meist über entsprechende Websites ins Leben gerufen. Sie präsentieren den Nutzern der Plattformen Ihre Firma und bitten sie um eine kleine Spende, um sich den Traum der Selbstständigkeit erfüllen zu können. Zuvor legen Sie üblicherweise einen bestimmten Geldbetrag als Ziel fest, sodass Sie den Fortschritt anhand eines Balkens verfolgen können. Es gilt hierbei, Ihre Produkte oder Dienstleistungen möglichst anschaulich und interessant vorzustellen, um viele Nutzer von Ihrer Idee zu überzeugen. Crowdfunding ermöglicht es, die Größe des Internets auszuschöpfen. Können Sie viele Nutzer für Ihr Konzept begeistern, kann sich dies wie ein Lauffeuer verbreiten und neue interessierte Besucher anlocken.
Fazit
Nicht jede Finanzierung eignet sich für jedes einzelne Startup. Manche Unternehmen stehen am Anfang, verfügen über ein kleines Budget und können sich nicht auf ein finanziell gut situiertes Umfeld verlassen. In diesem Fall sollten Sie sich mit einer Förderung – beispielsweise von der KfW – beschäftigen, welche jungen Startups zum Erfolg verhilft und speziell auf junge Startups eingestellt ist. Egal an welcher Stelle Ihrer Karriere Sie gerade stehen – es gibt immer eine Möglichkeit, Ihre Firma finanziell auf die Siegerstraße zu führen.
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