Kreativitätstechniken zur Ideenfindung

Kreativitätstechniken zur Ideenfindung

Neue zündende Ideen sind der Schlüssel zum Erfolg. Es ist jedoch gar nicht so einfach, stets auf neue kreative Einfälle zu kommen. Und genau an dieser Stelle kommen Kreativitätstechniken ins Spiel.

Wir stellen Ihnen verschiedene Methoden vor, mit denen Sie garantiert auf den grünen Zweig kommen und kreative Denkblockaden deutlich besser überwinden.

 

Was sind Kreativitätstechniken?

Kreativitätstechniken dienen in erster Linie dazu, die Kreativität der Menschen anzuregen. Es sind Werkzeuge, um neue Ideen und verborgene Lösungswege zu entwickeln. Ob zur Konzeption neuer Geschäftsideen oder um einzelne Projekte zum Erfolg zu führen – Kreativität ist eine Bereicherung für jedes Unternehmen. Umso wichtiger sind geeignete Techniken, die den kreativen Prozess unterstützen, das Querdenken anregen und neue Gedankengänge sprießen lassen.

 

Die drei Arten von Kreativitätstechniken

Es gibt unzählige Kreativitätstechniken, die sich im Wesentlichen in die folgenden drei Arten unterteilen lassen: 

  1. Intuitive Methoden: Diese Techniken fördern die Assoziationen, um neue Ideen zu ergründen. Mithilfe dieser können Teilnehmer innerhalb kurzer Zeit sehr viele Ideen generieren. Die Bewertung, Ausarbeitung und Umsetzung erfolgt erst im Anschluss. Intuitive Verfahren Techniken werden nochmals zwischen ruhigen und lauten Methoden unterschieden. Zu der lauten gehört etwa das Brainstorming und zu den ruhigen Methoden das Mindmapping (bis zu 400 Ideen in 45 Minuten).
  2. Diskursive Methoden: Anders als bei den intuitiven werden mit diskursiven Methoden weniger Ideen entwickelt (maximal 50).  Jedoch werden diese Ideen systematischer und zielorientierter generiert. Das behandelnde Problem wird sehr genau analysiert und in kleine Bestandteile zerlegt, sodass man sich der Lösung Schritt für Schritt nähert. Zu den diskursiven Instrumenten gehört beispielsweise die Osborn-Methode.
  3. Mischform: Diese Kombi-Methode besteht aus intuitiven und diskursiven Elementen. Eine sehr bekannte Kreativitätstechnik, die hierzu zählt, ist die Walt-Disney-Methode. Diese Techniken verflogen meist einen Perspektivwechsel, bei denen innerhalb von vorgegebenen Strukturen spontane Ideen generiert werden. 

 

Beispiele für Kreativitätstechniken – Werkzeuge für kreativen Input

Unternehmen und Gründer können auf ein Repertoire an unterschiedlichen Kreativitätstechniken zurückgreifen, um bestehende Geschäftsideen zu optimieren oder gar von Grund auf neu zu konstruieren. Folgende Techniken helfen Ihnen auf die Sprünge:

1. Brainstorming 

Brainstorming (engl. Geistesblitz) gehört zu den bekanntesten Maßnahmen. Es dient dazu, neue und außergewöhnliche Ideen sowie Lösungen zur Weiterentwicklung eines Produktes zu finden. Außerdem nutzt man Brainstorming oftmals, um ein Themenkomplex zunächst einzugrenzen.

Häufig wird diese Technik in einer Gruppendiskussion praktiziert. Diese beginnt zunächst mit einer schriftlichen Reflexionsrunde. Je nach Aufgaben- und Fragestellung bekommen die Mitwirkenden jeweils 15 bis 30 Minuten Zeit, all ihre Gedanken und Vorschläge auf Papier niederzuschreiben. Auch artfremde Begriffe können in der erfinderischen Diskussionsrunde später einen Sinn ergeben. Deshalb ist es wichtig, dass Sie alle Begriffe und Gedanken aufschreiben, die Ihnen in den Sinn kommen. In dieser Zeit tauschen sich die Anwesenden nicht aus – es herrscht eine konzentrierte Denkphase. Nach Ablauf der Zeit werden dann die Notizen in der Regel von einem Moderator eingesammelt und vorgelesen. Ein Moderator bietet den Vorteil, dass auch die wertvollen Ideen und Vorschläge introvertierter Menschen vorgelesen werden und nicht verloren gehen. Nachdem der Moderator alle Gedankengänge vorgestellt hat, werden die einzelnen Vorschläge in der Runde diskutiert.

Wichtig: Während der Ideenfindung sollte keine Kritik durch die anderen Mitwirkenden geäußert werden. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass alle Gruppenmitglieder ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. In erster Linie geht es also um die Sammlung von Ideen jeder Art – die realistische Bewertung dieser erfolgt im Anschluss in der Diskussionsphase.

Brainstorming bietet den Vorteil, dass in kurzer Zeit viele, innovative Ideen aus verschiedenen Blickwinkeln gesammelt werden. Dabei sollte vor allem darauf geachtet werden, dass die Mitwirkenden  motiviert und mit der Thematik vertraut sind. 

2. Mindmapping  

Mindmapping funktioniert ähnlich wie das Brainstorming. Hier geht es darum, Ihre Ideen visuell auf einer Art Karte zu strukturieren. Im Zentrum des Papiers steht das Hauptthema – dabei kann es sich um einen zentralen Begriff oder gar eine Frage handeln, von der Sie assoziierte Begriffe ableiten. Diese werden gesammelt und um das Hauptthema drumherum geschrieben. Mithilfe von Linien werden Verbindungen hergestellt. Je abstrakter die Zusammenhänge zwischen dem Hauptthema und den Schlüsselbegriffen, desto weiter platzieren Sie es vom Hauptthema in der Mitte der Mindmap weg. Die Gedankenkarte ermöglicht eine hierarchische Darstellung eines Themenkomplexes und offenbart Zusammenhänge. Damit die Mindmap visuell strukturiert aufgebaut ist, sollten nur Schlüsselbegriffe aufgeschrieben werden.

3. Brainwriting

Die Methode des Brainwriting leitet sich aus dem Brainstorming ab. Auch hier geht es darum, in kurzer Zeit möglichst viele neue Ideen zu erschließen.

Beim Brainwriting sitzen alle Mitwirkenden, im Idealfall vier bis sechs Personen an einem Tisch. Nun schreiben alle Anwesenden ihre Gedanken zum entsprechenden Thema auf ein Blatt Papier. Nach ein paar Minuten wird das Papier an den Tischnachbarn weitergegeben. Dieser ergänzt den vorherigen Gedankengang mit seinen eigenen Ideen. Das Blatt wird mindestens einmal vollständig im Kreis weitergegeben, sodass alle Anwesenden jeden Gedankengang mit den eigenen Vorschlägen ergänzen können. Nachdem die Denkphase endet, bildet das Blatt Papier mit all den Ideen die Grundlage für eine Diskussionsphase.

4. Brainwalking 

Bei der Durchführung des Brainwalkings geht es vor allem darum, sich im Raum zu bewegen, da dies bekanntlich den Kopf frei macht und die Kreativität ankurbelt. Hierfür werden im Idealfall Flipcharts über mehrere Räume oder Etagen aufgestellt. Jeder Teilnehmer läuft dann von Chart zu Chart und ergänzt die Ideen mit seinen eigenen. Die Durchführung dieser Technik kann auch in Gruppen von zwei bis drei Personen stattfinden.

5. 6-3-5-Methode

Diese Technik beinhaltet folgende 3 Komponenten: 6 Teilnehmer, 3 Ideen und 5-mal weitergeben. Bei der 6-3-5-Methode bekommen alle sechs Mitwirkenden ein Blatt Papier. Auf diesem ist eine Tabelle mit 3 Spalten und sechs Zeilen abgebildet. In der ersten Runde schreibt jeder Anwesende in 5 Minuten 3 Ideen oder Vorschläge in jede Spalte auf und reicht nach Ablauf der Zeit das Blatt weiter an seinen Sitznachbar. Dieser ergänzt die Ideen des Nachbarn, führt diese weiter aus oder wandelt sie etwas um. Insgesamt wird der Zettel 5-mal herumgereicht, bis jeder Mitwirkende zu jedem Zettel seinen Input abgegeben hat. Auf diese Weise werden 108 Ideen generiert.

6. Walt-Disney-Methode

Diese Kreativitätstechnik ist eine Art Rollenspiel, bei der die Beteiligten nacheinander die Rolle des Träumers, Realisten und Kritikers einnehmen und aus der jeweiligen Sichtweise argumentieren. Die drei Rollen vertreten folgende Sichtweisen:

  • Träumer: Der Träumer ist ein Visionär. Er denkt chaotisch und wild. Seine einfallsreichen Ideen kennen keine Grenzen.
  • Realist: Der Realist hinterfragt die Vorschläge des Träumers und behält die realistische Umsetzbarkeit und Vorschläge stets im Auge. (Sind diese umsetzbar?)
  • Kritiker: Der Kritiker prüft, analysiert und wägt alle Risiken und Chancen ab (konstruktive Fragen → Prüfung auf Stärken und Schwächen).

Wurde dieses Szenario einmal durchgespielt, beginnt das Rollenspiel von vorne. Sobald alle Parteien überzeugt sind, wird diese Kreativitätstechnik beendet.

Die Walt-Disney-Methode dient nicht nur dazu, das kreative Denken anzuregen, sondern vor allem als Hilfsmittel, um Denkblockaden zu überwinden. Teilnehmer nehmen jeweils neue Blickwinkel ein, um Probleme zu lösen und auf neue Ideen zu stoßen. Diese Technik kann im Team, als auch allein angewendet werden. Ein räumlicher Wechsel im Rollenspiel ist möglich.

7. Was-wäre-wenn-Technik (eng. „As if”)

Bei der Was-wäre-wenn-Technik geht es ums spekulieren. Fragen Sie sich, was wäre, wenn die Bedingungen ganz anders wären als im gegenwärtigen Moment. Die Methode ist auch als Provokatiostechnik bekannt, da geltende Regeln und Vorgaben außer Acht gelassen werden können. Aus den daraus resultierenden Problemstellungen können so unmittelbare Regeln und Vorzüge für den Ist-Zustand abgeleitet werden.

8. Kopfstandmethode

Bei der Kopfstandmethode wird das Problem bzw. die Aufgabenstellung aus der entgegengesetzten Richtung betrachtet.

Beispiel:

  • Ursprungsfrage: „Was müssen wir tun, um den Umsatz zu steigern?”
  • Mit der Kopfstandmethode lautet die Frage: „Was müssten wir tun, um den Umsatz zu schmälern?”

Aus den Antworten lassen sich oftmals Ideen ableiten, die das Ursprungsproblem lösen. Hierfür werden die umformulierten Punkte wieder umgedreht und anschließend konkretisiert. Durch das Umdenken können so unerwartete Einfälle erzielt werden.

9. Osborn-Methode

Alex Faickney Osborn ist sowohl Erfinder des Brainstormings als auch der Osborn-Methode. Diese Kreativitätstechnik unterstützt den Prozess der Ideenfindung und wird in der Regel erst dann durchgeführt, wenn eine Grundidee oder ein konkretes Produkt bereits besteht. Durch einen spezifischen schematischen Fragenkatalog verbessern Sie vorhandene Produkte und Ideen und entwickeln diese weiter. Auf diese Weise können neue Perspektiven für bestehende Ideen, Produkte oder Prozesse gewonnen und weiteres Innovationspotenzial erörtert werden.

Mithilfe einer Reihe von Fragen, die Sie beliebig abarbeiten können, werden neue Gedankenwege gefördert. Der Osborn-Fragekatalog beinhaltet unter anderem folgende Fragen:

  • Andere Verwendung?

Wie kann das Produkt X noch verwendet werden? Wofür kann es noch verwendet werden? Kann es eine andere Zielgruppe verwenden?

  • Anpassen? 

Gibt es Parallelen zu einem vorhandenen Produkt? Was könnte übernommen werden?

  • Verändern? 

Welche Merkmale und Eigenschaften lassen sich ändern oder umgestalten?

  • Vergrößern?

Könnte etwas hinzufügt, vergrößert oder erhöht werden?

  • Verkleinern? 

 Könnte das Produkt verkleinert, verfeinert, verkürzt werden? Was ist möglicherweise überflüssig?

  • Ersetzen?

Kann etwas ausgetauscht werden (Zutaten, Materialien, Prozesse, Standorte etc.)?

  • Umordnen?

Können bestimmte Teile bei dem Produkt ausgetauscht werden? Kann eine andere Reihenfolge oder ein anderer Prozessablauf gewählt werden?

  • Umkehren?

Wie sieht das Gegenteil von Produkt X aus?

  • Kombinieren?

Lassen sich Ideen kombinieren oder verbinden? Ist das Produkt in kleinere Bausteine zu zerlegen?

  • Transformieren?

Können Sie das Produkt ausdehnen/transformieren/zusammenfügen?

 

Weitere Tipps, um Ihre Kreativität anzukurbeln

Wie Sie sehen, gibt es zahlreiche Kreativitätstechniken, die dazu dienen, neue Ideen zu entwickeln. Jedoch lässt sich Kreativität nicht erzwingen – auch nicht mit der besten Methode. Das ist vollkommen menschlich! Wenn der Kopf komplett leer erscheint und kreative Geistesblitze auf sich warten lassen, bauen Sie kleine Veränderungen in ihren Arbeitsalltag ein. Hilfreich hierfür sind vor allem:

  1. Regelmäßige Pausen
  2. Ein räumlicher Ortswechsel 
  3. Struktur

Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Pausen an der frischen Luft, denn frische Luft steigert bekanntlich unsere Produktivität und Motivation und schafft Raum für neue Kreativität. Auch der Austausch mit der Familie, Freunden oder Arbeitskollegen kann Sie auf einen neuen innovativen Pfad bringen.

Wichtig: Seien Sie offen gegenüber den verschiedenen Methoden und brechen Sie alte Muster gerne auch mal auf. Und falls es mal mit einer Kreativitätstechnik nicht klappt, probieren Sie einfach eine andere aus, die möglicherweise besser zu Ihnen und Ihrem Team passt.

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